Die Norwegische Waldkatze

 

Die norwegische Waldkatze erinnert an einen kleinen Luchs, besonders in der klassischen Farbe tabby. Mit ihrer großen Statur, dem natürlichen Temperament und den spitzen, von kleinen Haarbüscheln geschmückten Ohren kann man sie sich gut beim Herumstreifen in den ausgedehnten Wäldern Nordeuropas vorstellen. Dennoch fühlt sie sich in den schützenden vier Wänden der Wohnung oder innerhalb eines umzäunten Gartens genauso wohl.

Geschichten und Legenden

Die Geschichte der Norwegischen Waldkatze hängt eng mit den Wikingern zusammen, bei denen sie als heilig galt. Nach einer Legende zogen zwei große Katzen mit prächtigem weißen Fell den Wagen der Freya, der nordischen Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit. Die großen Waldkatzen sollen als getreue Gefährten der Wikinger auf den Schiffen die Vorräte vor den frechen, kleinen Nagern bewahrt haben. Die Ähnlichkeit zwischen der Norwegischen Waldkatze und der Main Coon wird oft als Anzeichen dafür gewertet, daß die nordischen Seefahrer einige Exemplare auf ihren Schiffen in die neue Welt mitbrachten.

Frühe Geschichte

Die Rasse stammt aus Norwegen, wo sich die typischen Merkmale unter dem Druck des rauhen Klimas entwickelt haben. Die große, kräftige Statur und das dichte Fell stellen tatsächlich eine hervorragende Anpassung an die harten Lebensbedingungen in diesen Regionen dar. Doch auch hier ist die Fachwelt nicht einig: das lange Haar stammt nach der Meinung einiger Experten von Exemplaren ab, die von normannischen Seefahrern aus Anatolien und dem Kaukasusgebiet mitgebracht worden waren. Diese Angorakatzen sollen sich mit den dortigen Kurzhaarkatzen gepaart haben, woraus diese langhaarige Rasse entstand. Die erste Erwähnung dieser Rasse findet man 1599 in Form einer Beschreibung des Naturforschers Peter Clauson Friis. Er sprach von einer luchsähnlichen Katze, die sehr an die Waldkatze von heute erinnert. In norwegischen Fabeln kommt diese Rasse zwischen 1837 und 1852 häufig vor.

Moderne Geschichte

Die Norwegische Waldkatze erregte das Interesse der Züchter in den Dreißigerjahren, als eine Gruppe passionierter Katzenliebhaber damit begann, Charakteristika und Standards für diese Rasse festzulegen. Trotz der großen Fortschritte bei der Zucht erreicht die Norwegische Waldkatze erst 1973 die Küsten Großbritanniens und wurde von dort auch nach Amerika exportiert, wo sie große Erfolge feierte. 1975 formierte sich in Norwegen der erste auf diese Rasse spezialisierte Züchterverband, zwei Jahre später folgte die offizielle Anerkennung der FIFe. Dies war eine Sensation!!! Das Bild von Pan´s Truls, einem Kater in black-tabby-white, ging um die ganze Welt. So wurde er der Stammvater aller zukünftigen Norweger. In Norwegen stellt die Rasse eine Art Nationalheiligtum dar und ist unter dem Namen Norsk Skaukatt bekannt.

Standard

Die Norwegische Waldkatze ist groß, hochbeinig und hat eine rechteckige Körperform. Der Kopf bildet mit den Ohren ein gleichseitiges Dreieck, mit langem, geradem Profil, markantem Kinn, ohne Einbuchtungen. Die Augen sind mandelförmig, schräg gestellt und groß, die Farbe harmoniert mit dem Fell. Die mittelgroßen Ohren verlängern die Linie der Wangen nach oben und sind am Rand mit langen Haarbüscheln besetzt. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine, der Schwanz ist lang und buschig. Das Fell ist vor allem in den Wintermonaten durch die dichte Unterwolle flauschig und dick. Besonders um den Hals herum bildet sich eine dichte Krause. Dort ist das Haar besonders lang, ebenso wie am Schwanz und an den Flanken (Knickebocker). Das kräftige Deckhaar glänzt seidig und ist wasserabweisend. Die Pfoten sind rund mit Haarbüscheln zwischen den Zehen. Die sogenannten Schneeschuhe. Diese wärmen nicht nur, sondern verhindern auch ein Einsinken im Schnee. Sollte es draußen sehr ungemütlich werden, dann rollt sich die Norwegische Waldkatze zusammen und legt den langen, buschigen Schwanz als Wärmespender um ihre Pfoten.

Charakter

Die Norwegische Waldkatze ist eine selbstsichere, ursprüngliche, robuste und charakterlich sehr stabile Katze. Sie ist unkompliziert, gesellig, ruhig aber auch spielfreudig. Norweger sind keine aufdringlichen Mitbewohner und auch nicht besonders mitteilungsbedürftig. Sie suchen aber, sobald sie zu Hause sind, Eure Nähe und freuen sich über jede Streicheleinheit. Ihre Toleranz und Kontaktfreudigkeit ermöglicht ein problemloses Zusammenleben mit anderen Rassen ebenso wie mit Hunden. Der freundliche Umgang mit Kindern ist für diese Rasse selbstverständlich.

Demnach können Norwegische Waldkatzen problemlos auch in einer Großstadtwohnung gehalten werden, profitieren aber sicher davon, einen katzensicheren Balkon ihr Eigen nennen zu können. Dieser wird bei Wind und Wetter gern und ausgiebig genutzt... sie danken es uns mit einem umso schöneren Fell.

Ihre Ursprünglichkeit schließt aber auch einen ausgeprägten Jagdinstinkt ein... ihre gewaltige Sprungkraft werdet Ihr bald kennenlernen. Norweger können mühelos beachtliche Weiten und Höhen überspringen. Ihre Krallen sind sehr robust!!! Beachtet dies bei der Wahl der Wohnungseinrichtung. Diese Katze braucht sehr stabile Kratzbäume...

Katzen sind, entgegen vieler Meinungen, sehr gesellige und soziale Tiere. Wenn Ihr Eure Katze häufiger alleine lassen müsst, solltet Ihr daran denken, daß sich die Mieze über einen Artgenossen als Spielgefährten sehr freuen würde. Am leichtesten fällt für beide die Eingewöhnung, wenn Ihr Euch für Wurfgeschwister entscheidet, jedoch sind Norweger keinerlei „Rassisten“ - also egal welche Rasse – hauptsache es kann gemeinsam gekuschelt und gespielt werden.

Pflege

Das Fell muß nicht oft gebürstet werden, jedoch während des Fellwechsels ist es für die Katze sicherlich angenehmer (und auch für Euch, da weniger Haare herumfliegen). Eine ausgewogene Ernährung unterstützt natürlich das ganze..

Farben

Alle Farbenschläge und Muster sind anerkannt, außer Point (die Typischen „Siam“-Farben).  Kleine weiße Flecken und Medaillons sind im Gegensatz zu vielen anderen Rassen kein Fehler. Ausstellungs – und Zuchttechnisch wird es jedoch weniger bevorzugt.

X-Farben

Die X-Farben wurden auf der FIFe-Generalversammlung im Jahr 2004 anerkannt und werden ab 2005 nicht mehr unter "X" geführt. Die neue Farbbezeichnung lautet Amber. Über die neuen Farben wird viel diskutiert und eine vielzahl von Fragen sind bis heute nicht vollständig geklärt.

Die ersten bekannten Trägertiere dieses Farbgens sind Dea-Dia av Aesene, Froy Sparetta av Aesene und Isis av Aesene. Es wird vermutet, daß das X-Gen über die Linien von Klofterhagens Babuschka kommt, da aus Verpaarungen von Niro´s Dunder mit anderen Kätzinnen bis jetzt noch kein definitives Trägertier gefallen ist. Zu den bekanntesten Trägertieren gehören Tassajara´s Tigris und Svarte Petters Bernard.

Die ersten X-Katzen wurden als chocolate und lilac registriert. Mitte der 90-iger Jahre kam es zu Einwänden gegen die Farbbezeichnung chocolate und lilac, da die Katzen wirklich eher wie cinnamon und fawn aussahen.

Die vollfarbigen X-Katzen kommen mit rosa Fußballen zur Welt, diese verfärben sich im Laufe der Zeit zu schiefergrau, wobei oftmals noch rosa durchschimmert. Die Nasenspiegel sind dunkelrosa und ohne Nasenumrandung. Die Augen- und Lippenränder färben sich ebenfalls von rosa zu schiefergrau. Die Fellfarbe variiert von apricot bis rotbraun. Bei den verdünnten Varianten verhält es sich ähnlich. Manchmal fallen Kitten mit dunklem Nasenspiegel, ohne Umrandung, die auf den ersten Blick aussehen wie normale Black-Tabbys. Im Laufe des ersten Lebensjahres verändert sich die Fellfarbe aber dann zur X-Farbe.  Besonders da es eben auch X-Katzen mit dunklem Nasenspiegel gibt und die Weißscheckung eine Farbbestimmung oft unmöglich macht, ist eine Farbbestimmung manchmal schwierig und erfordert Geduld. Um eine korrekte Farbbestimmung zu gewährleisten ist viel Erfahrung notwendig und manchmal geben sicher auch erst Testverpaarungen direkten Aufschluß.

Die X-Farben vererben sich rezessiv, das Farbgen muß also von beiden Elterntieren getragen werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

News

04.1.23 Wir haben Babys